Tipps und Infos
Noch nie im Wohnmobil unterwegs gewesen?

Grundsätzlich gilt: Du gestaltest Deine Tour eigenverantwortlich. Das heißt, Du solltest Dich immer informieren, welche Vorschriften und Gesetze für Dein Reise- und Transitland gelten.

Natürlich darfst uns auch gerne fragen. Hier haben wir Dir ein paar Infos und Tipps zu Don’ts und No-Gos zusammengestellt.

Fahren & parken

Das wichtigste ist: informiere Dich aktuell, z.B. beim ADAC oder in Internet-Foren, über Vorschriften anderer Länder. Sind Maut-Vignetten oder Registrierungen erforderlich? Beispiel: für Frankreich haben wir Dir bereits eine Crit Air Plakette angebracht. Fährst Du dagegen nach Großbritannien, so muß man im Bereich von London eine zusätzliche Registrierung vornehmen. Wird das unterlassen, so kann es sehr teuer werden. In Schweden wird für bestimmte Brücken und Straßen Maut durch Kennzeichen-Scan berechnet. Die Rechnung kommt dann per Post an uns – deutlich nach Deiner Rückkehr, das verursacht viel Aufwand! – wenn wir aber vorher wissen, daß Du nach Schweden fahren willst, registrieren wir das Fahrzeug vorher und können dann bereits bei Deiner Rückkehr abrechnen. In Norwegen kannst Du mit Registrierung und Transponder sogar Geld sparen, Fähren sind dann teils 50% günstiger.

In Tschechien brauchst Du Ersatzlampen, in Griechenland einen Feuerlöscher, in einigen Ländern wie Norwegen mußt Du auch tagsüber mit Abblendlicht fahren (Tagfahrlicht reicht nicht aus!) … und wo müssen Warnwesten vor dem Aussteigen angelegt werden, also in Griffweite sein?

Aber auch in Deutschland gibt es Beschränkungen, die Dir vielleicht nicht bewusst sind, wenn Du noch nie ein Wohnmobil gefahren bist. Eingezeichnete Parkplätze auf Gehwegen zum Beispiel sind nur für Fahrzeuge bis 2,8 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht erlaubt – also für das Wohnmobil tabu!

Auch wenn Du rechtlich mit unseren Campern unter 3,5 Tonnen geschwindigkeitsmäßig den PKW gleichgestellt bist, so erlauben die Hersteller von Dachhauben, Fahrradträgern und sonstigem Zubehör meist nur 130 km/h. Wobei man aber ja auch in Urlaub fährt und nicht auf der Flucht ist.

Fahrzeugabmessungen …

Nicht ganz unwichtig: Sie Dir der Abmessungen des Fahrzeugs bewusst! Schilder mit Höhenbeschränkung kann der PKW-Fahrer meist ignorieren, mit einem Wohnmobil sieht das anders aus. Fährst Du nach Großbritannien, solltest Du alle Maße auch in imperialen Einheiten kennen. Die Rückfahrkamera ist kein Garant für freie Fahrt – im Zweifelsfall einweisen lassen! Es sind keine Radarsensoren vorhanden.

Tanken

Bitte beachten: Diesel- und AdBlue-Tank liegen unmittelbar nebeneinander. Zum AdBlue-tanken immer den Dieseltank verschließen und umgekehrt, um Fehlbetankung zu vermeiden. Nach Fehlbetankung darf das Fahrzeug nicht gestartet werden, es muß ein Service bestellt werden, der den Tank abpumpt und spült – das ist sehr teuer! Wird das Fahrzeug gestartet, wird es noch teurer. Genau so schlimm ist Diesel im Frischwassersystem!

Übernachten

Am bequemsten sind natürlich Campingplätze. Dort gibt es Strom, sanitäre Anlagen und einen sicheren Übernachtungsplatz. Je nach Reiseziel und Jahreszeit ist eine Vorbuchung aber erforderlich. Du willst im August nach Südfrankreich und direkt am Meer stehen? Viele Plätze sind da schon ein Jahr vorher ausgebucht. Ebenso bei Stellplätzen. Die meisten Stellplätze sind nicht reservierbar und an bekannten Orten in der Hauptsaison oft belegt. Wenn Du also spontan reisen möchtest, suche Dir immer vorher schon Alternativen in der Nähe. Für Übernachtungsmöglichkeiten gibt es Apps und Verzeichnisse, die auch kleine Plätze bei landwirtschaftlichen Gütern oder Restaurants beinhalten. Auch hier frage uns gerne!

freistehen?

Möchtest Du frei übernachten, also ohne offiziellen Stell- oder Campingplatz, so informiere Dich vorher über die rechtlichen Rahmenbedingungen. Während Du in Skandinavien wenig Probleme hast, auch mal auf einem Parkplatz zu übernachten, kann das in den Niederlanden sehr teuer werden – das ist nämlich außerhalb dafür vorgesehener Stell- und Campingplätze verboten, ebenso in Kroatien.
Und schnell mal auf Autobahnraststätten eine Nacht auf der Durchreise verbringen ist gar keine gute Idee, besonders im Süden Europas, in den Foren wird häufig über Einbrüche berichtet.

Freiheit in der Natur?

Lasse Dich nicht von der Werbung der Fahrzeughersteller verführen! Natürlich gibt es auch kostenfreie legale Plätze, viele in Deutschland und Frankreich. Aber hier ist dann normalerweise Campingverhalten nicht erlaubt oder zumindest nicht erwünscht. Markise, Stühle und Grill rausholen sollte man dann unterlassen. Ein Wohnmobilstellplatz ist eben meist nur ein Stellplatz – oft hängen entsprechende Regeln aus. Natürlich gibt es hier auch Ausnahmen. Nur einfach irgendwo hinstellen, wo es schön ist, kann mit einem Bußgeld enden. Ob Wald, Naturschutzgebiete oder Privatgelände – bitte informiere Dich vorher!

fragen hilft …

Oft ergeben sich auch Stellplätze spontan. Wie hier in Irland – ein nettes Pub, da haben wir einfach mal gefragt, ob wir über Nacht stehen dürfen. Natürlich mit Einkehr. Das war einer der schönsten Abende, Musik, Guinness und ein kurzer Heimweg!

Camping – typische Fehler

Der Platz ist gefunden, die Sonne scheint, also schnell die Markise raus und genießen!

Markise

Aber Vorsicht! Erstmal nur ein Stück weit, so daß Du an die Füße kommst und diese ausklappen kannst. Dann die Markise abgestützt schrittweise ganz ausfahren und die Füße entsprechend angepaßt versetzen. Und ganz wichtig … die Markise ist ein Segel, bereits wenig Wind kann die gesamte Auslage anheben. Wenn die Füße nicht oder unzureichend fixiert sind, klappen sie schnell mal weg, was die Markisenarme gar nicht gerne haben. Entsprechende Sicherungsmaterialien liefern wir Dir mit. Wir empfehlen die Sicherung der Füße und Abspannen.
Bei Wind, Abwesenheit oder über Nacht einfahren! Denn neben einer defekten Markise kann auch das Fahrzeug beschädigt werden.
Du kannst sie übrigens auch feucht einfahren, dann solltest Du sie aber bei nächster Gelegenheit wieder öffnen und trocken. Über längere Zeit darf die Markise nur trocken zusammengewickelt sein!

Strom …

Grundsätzlich sind alle unsere Fahrzeuge autark. Die Aufbaubatterie wird beim Fahren geladen, ebenso haben unsere Mobile eine 200Wp Solaranlage und bei ausreichend Sonne solltest Du mit normalem Campingverhalten damit auskommen. Wenn dann aber doch einmal das Wetter längere Zeit schlecht ist und keine oder nur kurze Fahrstrecken anstehen, oder Du 230V Geräte wie Haartrockner oder Kaffeemaschine verwenden willst, mußt Du an Landstrom. Viele Stellplätze und die meisten Campingplätze bieten Stromanschlüsse, teils gegen Pauschale oder genaue Abrechnung. Im Gegensatz zum eigenen Haushalt muß man hier aber schauen, ob die Anschlüsse für die zu verwendenden Geräte passend abgesichert sind. Es gibt Campingplätze, die Strom mit geringer Absicherung pauschal anbieten, für größeren Bedarf aber andere Anschlüsse mit genauer Abrechnung haben. So soll verhindert werden, daß für eine relativ geringe Pauschale dann das Fahrzeug geheizt wird. Ist ein Anschluß nur mit 4A abgesichert, kann es bei Nutzung einer Kaffeemaschine die Sicherung raushauen.
Verwende das Stromkabel immer so, daß keine Stolpergefahr besteht. Am besten am Rand der Parzelle und nicht auf Fahrwegen verlegen, insbesondere wenn diese Split oder scharfe Steine enthalten.

Ver- und entsorgen

Pass beim Trinkwassernachfüllen auf, wo der Anschluß liegt. Ist direkt eine Toilettenentsorgung daneben, wird ein vorhandener Schlauch auch mal gerne zum Ausspülen verwendet und sollte nicht mehr zum Einfüllen von Trinkwasser genutzt werden. Am besten nimmst Du immer den eigenen Schlauch! Verschiedene Anschlußadapter haben wir im Lieferumfang. Vor dem Befüllen das Wasser etwas laufen lassen, um eventuell älteres Restwasser aus dem Schlauch zu spülen. Niemals den Befüllschlauch in die Toilettenkassette stecken. Wenn das Wasser länger steht, sollte etwas Micropur o.ä. zugesetzt werden (optional zu erwerben bzw. im Camping-Fachhandel). Vor dem Verstauen Restwasser aus dem Schlauch ausschütteln und außen abtrocknen.

Entleere die Toilette grundsätzlich nur in dafür vorgesehene Abflüsse. Normalerweise ist dort auch ein Schlauch zum nachspülen angebracht.

Für das „normale“ Abwasser, auch Grauwasser genannt, ist oft eine Rinne oder ein trichterförmiger Abfluß am Boden vorhanden. Leere das Wasser lieber öfters mal zwischendurch, wenn sich Gelegenheiten ergeben. Durch Speisereste etc. fängt es recht schnell an zu müffeln – besonders im Sommer. Denn die Waschbecken haben normalerweise keinen Siphon, wenn es aus dem Abfluß riecht, kann man Stöpsel verwenden.

à propos müffeln … Speisereste und vor allem stärkehaltiges Wasser wie Nudel- und Reiswasser sollten nicht in den Abwassertank. An Campingplätzen gibt es meist Geschirrspülbecken. Das ist auch aufgrund des begrenzten Wasservorrats im Wohnmobil zu bevorzugen. Muß dann doch einmal im Wagen gewaschen werden, so sind grobe Speisereste vorher mit dem Küchentuch zu entfernen.

Heizen und Gas

Zum Heizen keine herkömmlichen Heizlüfter verwenden. Zum einen besteht Brandgefahr, zum anderen sind viele Campingplätze entweder nur niedrig abgesichert oder rechnen den Strom sehr teuer nach Verbrauch ab. Falls doch mal nötig, einen Keramikheizlüfter mit Kippsicherung nehmen.
Alle Fahrzeuge besitzen eine komfortabel zu bedienende Truma Gasheizung, eine volle sowie eine leere 11kg Gasflasche sind im Übergabepreis enthalten.
Die Heizung kann über das digitale Bedienteil laut Anleitung verwendet werden.

Dabei ist zu beachten:
  • Wenn die Heizung startet, hört man ein Klacken vom Gasventil sowie die Zündfunken und dann die Zündung. Das ist kein Grund zur Besorgnis.
  • Warmwasser wird im Heizbetrieb automatisch miterhitzt, kann aber bei Bedarf auch separat aufgeheizt werden. Das ist z.B. sinnvoll, wenn zwei Personen hintereinander duschen möchten (dann Stellung HIGH verwenden). Wird kein Warmwasser benötigt, die Warmwassereinstellung ausschalten. So wird unnötiger Gasverbrauch vermieden.
  • Die Temperatureinstellung der Heizung misst am Temperatursensor, d.h. je nach Aufenthaltsort im Fahrzeug (Dinette, Bett) kann sich eine andere Wohlfühltemperatur ergeben.
  • Wird die Zeitschaltfunktion verwendet, so ist zu beachten, daß man sie wieder deaktiviert, sobald kein Bedarf mehr ist. Ansonsten schaltet sie täglich zur gleichen Zeit erneut und erhöht den Gasverbrauch unnötig.
  • Wird nicht oder nur wenig geheizt, reicht eine Gasfüllung sehr lange zum Kochen bzw. für den Kühlschrankbetrieb (nur Absorber).
  • Die grauen 11kg Propangasflaschen werden in ganz Deutschland getauscht, z.B. an Baumärkten (Hornbach, Globus, …), aber auch an vielen großen Campingplätzen z.T. auch im Ausland. Ansonsten haben viele Länder ihr eigenes Tauschflaschensystem, d.h. informiere Dich vor Deiner Reise über die Versorgungsmöglichkeiten.
  • Die Gasflaschen während der Fahrt zudrehen!
Kühlschrank

Unsere Kastenwägen haben einen Kompressorkühlschrank, der ausschließlich mit Strom funktioniert. Das heißt leider auch, daß man den Kompressor und Lüfter öfters mal hört. Wenn das stört, kann man ggf. Kühlakkus im Gefrierfach als Kältespeicher nutzen und den Kühlschrank über Nacht abschalten. Inwieweit die Kühlleistung dann für die Lebensmittel ausreicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab und muß getestet werden. Eine einfache Selbstbaulösung für Kühlakkus sind mit Wasser gefüllte PET-Flaschen, die dann aber nicht bis zum Rand befüllt sein dürfen, da sie beim Gefrieren sonst platzen.
Insbesondere bei höherer Innentemperatur braucht der Kompressorkühlschrank zwischen 20 und 40 Ah über 24 Stunden. Hat man nicht ausreichend Sonne für einen guten Solaretrag, weil man z.B. im Schatten steht, sollte man Landstrom nutzen.

Der Kühlschrank vom Teilintegrierten funktioniert effizient und fast lautlos mit Gas, im Fahrbetrieb auch mit Strom. Im Stand ist der Stromverbrauch allerdings recht hoch, daher nach der Fahrt immer die Gasversorgung wieder einschalten.

Achte beim Befüllen des Kühlschranks darauf, daß Glasflaschen gut gesichert sind (nicht hin- und herrollen können).

Auffahrkeile

Zum Ausgleich kleinerer Unebenheiten kann man Auffahrkeile verwenden. Je nach Schräglage dann entweder mit einem oder zwei Rädern so auf die Keile fahren, daß das Rad mittig und stabil steht. Am besten den Mitfahrer zur Einweisung nehmen. Bei Abfahrt nicht vergessen, diese wieder einzupacken!

Duschen

Ja, die Dusche im Wohnmobil ist immer ein Kompromiss. Für ausdauerndes Duschen reicht das Warmwasser nicht, außerdem ist der Wasservorrat generell schneller am Ende. Konrolliere, ob der Duschvorhang richtig hängt, bevor Du das Wasser aufdrehst. Nach dem Duschen den Vorhang gut trocknen lassen und Spritz- und Restwasser mit einem Handtuch abwischen.

Geschirr

Keine Angst vor unbeschichteten Töpfen! Wir haben uns bewusst für Edelstahl entschieden, da hier keine möglichweise schädlichen Beschichtungen vorhanden sind und man muß nicht so sehr aufpassen.

Tipp: zum Reinigen hartnäckiger Verkrustungen Stahlwolle verwenden!

Trittstufe

Sand und Erde können die Trittstufe blockieren. Am besten vor dem Einfahren abfegen! Wenn sie bei Betätigung knirscht, nicht mit Gewalt einfahren.

Tipp: zu fast allen Problemen gibt es bei Youtube tolle Videos mit Lösungen. Auf Stell- und Campingplätzen helfen Dir andere Camper sicher auch gerne weiter, wenn Du freundlich fragst. Jeder hat mal angefangen.

Wir helfen Dir gerne bei Fragen, grundsätzlich liegt es aber immer in Deiner Verantwortung, Dich selbst um diese Infos zu kümmern!

Checkliste vor der Abfahrt

  • Kontrollgang ums Fahrzeug: alle Klappen geschlossen? Stromkabel getrennt und verstaut? Alles eingepackt? Fahrräder ordentlich befestigt und gesichert?
  • Auffahrkeile eingepackt?
  • Gasflaschen zu?
  • Tisch und Stühle eingepackt?
  • alle Fenster / Dachluken geschlossen?
  • Markise komplett eingeholt?
  • Alle Schränke und Kühlschrank geschlossen?
  • Herumliegende Teile, Gläser und Becher verstaut?

Checkliste vor der Rückgabe

Irgendwann ist auch der längste Urlaub vorbei und das Fahrzeug muß wieder zurück … damit das entspannt abläuft, beachte die folgende Checkliste. Grundsätzlich gilt: die Rückgabe muß in dem Zustand erfolgen, wie es übernommen wurde. Insbesondere auf die Reinigung und Leerung der Toilette möchten wir hinweisen – Niemand reinigt gerne eine fremde Toilette.

  • Grauwassertank ( Abwassertank) geleert?
  • Toilettenschüssel sauber?
  • Toilettentank leer und sauber?
  • Fahrzeug innen besenrein & sauber wie bei Übergabe? Fahrzeugboden, Kochfeld, Tisch …
  • keine persönlichen Gegenstände vergessen?
  • Müll entsorgt?
  • sämtliches Zubehör laut Übergabeliste vorhanden und in Ordnung?
  • Fahrzeug außen nicht ungewöhnlich verschmutzt?
  • Diesel- und AdBlue vollgetankt (Jet-Tankstelle Kandel hat eine AdBlue PKW-Zapfpistole) ?
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